Am 29.04.2024 machten sich unsere vier 8. Klassen mit ihren Lehrkräften auf den Weg nach Dachau zur KZ-Gedenkstätte.
Dort angekommen, wurden die Schülerinnen und Schüler in drei Gruppen für die Führung über das Gelände aufgeteilt. Bevor das Gelände betreten wurde, erfuhren die Jugendlichen, dass sie an einem ganz besonderen Tag nach Dachau gekommen waren. Denn auf den Tag genau vor 79 Jahren befreite die amerikanische Armee das Konzentrationslager Dachau.
Die Führung begann damit, dass den Schülern die heute noch erhaltenen und mittlerweile von der bayerischen Landespolizei genutzten Gebäude gezeigt wurde. Hierbei wurden auch Bilder des gesamten Lagerkomplexes gezeigt und erklärt, welche Menschen als Häftlinge nach Dachau gekommen waren und aus welchen Ländern sie stammten.
Danach wurde das eigentliche Gelände der Gedenkstätte auf dem gleichen Weg wie die Inhaftierten damals betreten - durch das Tor mit der Aufschrift "ARBEIT MACHT FREI". Die Schüler besprachen in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Satzes und dass die Häftlinge damit schon beim Betreten des Konzentrationslagers verspottet und erniedrigt wurden.
Auf dem Appellplatz wurde den Jugendlichen erklärt, wie lange die Menschen damals - unabhängig des Wetters - dort stehen mussten und welche Lagerstrafen es gab. Gemeinsam mit der Rundgangsleitung ging es im Anschluss zum ehemaligen Zellentrakt des Konzentrationslagers. Dort wurde den Schülern einer der bekanntesten Insassen des KZ Dachaus - Georg Elser - vorgestellt und erklärt, wieso dieser eine besondere Stellung unter den Häftlingen innehatte. Auch bot sich die Möglichkeit bei der Erkundung des Gebäudes die Stehzellen, Dunkelzellen und Isolierzellen, die als eine der härtesten Lagerstrafen galten, einmal selbst in Augenschein zu nehmen. Viele Schüler verließen das Gebäude in bedrückter und fassungsloser Stimmung.
In der Hauptausstellung der Gedenkstätte - im ehemaligen Wirtschaftsgebäude - konnten die Schüler sich mit Hilfe von Bilder und Tafeln über die Einzelschicksale verschiedener Häftlinge informieren oder welche Arbeiten die Insassen verrichten mussten. Auch bot sich die Möglichkeit einen kurzen Filmausschnitt anzusehen, der zeigte, was die amerikanische Armee am 29.04.1945 in Dachau vorfand. Diese Filmaufnahmen ließen die Schüler in einem Schockzustand zurück.
Der Besuch der nachgebildeten Baracke machte den Schülern die Enge, in der sich die Häftlinge zur Ruhe legen konnten, deutlich. Denn diese fühlte sich schon zu Dreißigst beengt an, obwohl die Räumlichkeiten für 200 Menschen ausgelegt waren, aber mit bis zu 2.000 belegt wurden. Die Rundgangsleitung erläuterte auch, wie penibel die Baracken geputzt werden mussten, wenn Inspektionen anstanden oder dass es keine Matratzen gab, sondern nur Strohsäcke. Welche drakonischen Strafen die Häftlinge über sich ergehen lassen mussten, wenn die SS-Aufsichten scheinbare Fehler entdeckten, machte alle Anwesenden sprachlos.
Im Anschluss liefen die Schüler an den angedeuteten Baracken zu den Mahnmälern und Gedenkstätten der einzelnen religiösen Glaubensgemeinschaften. Hier wurde deren nachträgliche Errichtung und Bedeutung den Jugendlichen erklärt, bevor die letzte Station - das Krematorium - aufgesucht wurde.
Am Krematorium wurde den Schülern zunächst erklärt, was man darunter versteht und wer für die Verbrennung der Leichen zuständig war - nämlich andere Insassen. Außerdem konnten die Schüler die Desinfektionskammer, die - Gott sei Dank nie verwendete - Gaskammer sowie die Öfen besichtigen und so ein Gefühl für die Grausamkeit entwickeln, die sich dort abgespielt hatte.
Tief betroffen und in Gedanken versunken ging die Gruppe danach zurück zum Ausgang. Man konnte auch auf der Heimfahrt merken, dass der Besuch der KZ-Gedenkstätte einen bleibenden Eindruck bei den Schülern hinterlassen hatte.