Am Jahrestag zur 71. Wiederkehr der Befreiung der KZ-Außenlager in Landsberg und Kaufering hatte die Ausstellung der Mittelschule Landsberg zum Thema „Unbequeme Denkmale“ vor genau einer Woche
Premiere. Nun ist diese Ausstellung seit gestern im Foyer des Landsberger Stadttheaters zu sehen und wird anschließend wohl eine feste Bleibe in einer der Erdhütten des Lagers VII an der
Erpftinger Straße finden.
Es ist die „Annäherung an ein auch in Landsberg noch immer schwieriges Thema“, nimmt Museumsleiterin Sonia Fischer Anlehnung an den Untertitel des Projekts. Gerade im aktuellen Umfeld von
weltweiten Flüchtlingsströmen, Anschlägen gegen Asylunterkünfte und dem Erstarken von nationalen Bewegungen wie Pegida oder auch der Alternative für Deutschland (AfD) sei diese Arbeit, wie sie
die Schüler vor einem Jahr unter der Leitung von Schulleiter Christian Karlstetter begonnen hätten, umso wichtiger. Rund sechs Monate beteiligten sich die Schüler mit ihrer eigenen Hände Kraft an
der Bestandssicherung des heutigen Denkmals von nationaler Bedeutung. „Es ist noch einmal etwas anderes, wenn man auf diese Weise Geschichte so direkt erleben darf“, versicherte Zweite
Bürgermeisterin Doris Baumgartl, die es als besonderes Privileg der Schüler sieht, „emotionales Lernen erlernen zu dürfen.“
Die Mittelschule Landsberg arbeitet bei diesem Denkmal-aktiv-Projekt mit dem Gymnasium Sonthofen („Die Ordensburg in Sonthofen und Außenlager des Konzentrationslagers Dachau in der Umgebung von
Sonthofen“) und dem Gymnasium Dresden Bühlau („Die Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden – Der sowjetische Haftkeller 1945-1953“) zusammen.
Foto: Jordan Landsberger Tagblatt
Text und Bild: Landsberger Tagblatt vom 4. Mai 2016