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Lager Kaufering VII

Nach dem Aufbau der Lager durch die Organisation Todt (OT) wurden diese von SS und Wehrmacht übernommen. Die KZ-Häftlinge waren überwiegend in primitiven OT-Feldbaracken (KZ-Erdhütten) untergebracht. Daneben gab es noch gemauerte Baracken mit einem gewölbten Dach aus keramischen Röhren (Tonröhren), die zum überwiegenden Teil als Häftlingsunterkünfte für Frauen genutzt wurden. Die Frauen lebten in der Regel innerhalb der Lager in einem mit Stacheldraht von den Männern abgegrenzten Areal. Baracken mit einem gewölbten Dach aus Tonröhren sind bisher nur im KZ-Lagerkomplex Kaufering belegbar. Alle Häftlingsbaracken im KZ-Lagerkomplex Kaufering sind heute bis auf wenige Reste verschwunden. Nur im ehemaligen KZ-Lager Kaufering VII) sind Bau- und Bodendenkmäler bis heute erhalten geblieben.

 

Von den ursprünglich sechs Baracken mit Dächern aus Tonröhrengewölben sind drei noch vollständig intakt. Bei den restlichen drei Baracken sind nur noch die Schildwände, seitliche Fundamente mit Resten der zerfallenden Tonröhrengewölbe sowie Holzfragmente von Fenstern und Türen erhalten.

Im September 1944 trafen die ersten Häftlinge im Lager Kaufering VII ein. Zeitweise waren in 55 Erdhütten und fünf Tonröhrenunterkünften bis zu 2.000 Männer und 272 Frauen getrennt untergebracht.

 

Auf den Luftbildern ist unten rechts die nordwestliche Ecke des Lagergeländes zu erkennen. Rechts schließen sich zunächst die drei intakten Tonröhrenbauwerke an (1), die mittlerweile aufwendig gesichert worden sind (Baustelle 2013-2015). Die Ziffern 2-5 bezeichnen Stellen, an denen 2015 archäologische Untersuchungen angestellt worden sind: Reste von Tonröhrengebäude mit Funktionsanbau (2); Fundamente der Erdhütten (3); Fundamente der Latrinen (4); Fundamente eines weiteren Funktionsbaus (5)