Mit großem finanziellen Aufwand konnten in den vergangenen zwei Jahren drei von ursprünglich sechs Tonröhrenbaracken des ehemaligen KZ Außenlagers Kaufering VII vor dem Verfall gerettet werden. Bei weiteren Bauwerksruinen wurde versucht den Ist-Status zu befestigen. Dadurch ist es gelungen die einzigen noch verbliebenen Bauwerke dieser Art zu erhalten und der Nachwelt weiter zugänglich zu machen. In den letzten Kriegsjahren dienten sie jeweils ca. 90 Frauen als Unterkunft.
Eine besondere Herausforderung dabei war es, die Statik der ausgemauerten Erdgruben zunächst so zu ertüchtigen, dass die darüber liegenden Gewölbe aus Beton-Tonröhren ohne weiteren Schaden am Bauwerk zu hinterlassen wieder für längere Zeit befestigt werden konnten und dadurch ein gefahrloses Betreten der Gebäude wieder möglich wurde. Bei den Arbeiten am Gewölbe wurden zunächst die Unterschriften von drei Häftlingen gefunden. Sie konnten durch Abgleich mit der Lagerkartei drei jüdischen Zwangsarbeiterinnen aus Rhodos (damals Italien) zugeordnet werden. Mittlerweile wurden weitere Unterschriften auf einer Tonröhre gefunden. Es sind die Namen von zwei Schwestern aus Ungarn. SchülerInnen der 10. Klasse haben mit Yad Vashem und den damaligen Geburts- und Wohnorten der beiden Kontakt aufgenommen, um ggf. etwas über den weiteren Lebensweg der Inhaftierten nach ihrer Befreiung zu erfahren.
Die Erhaltungsmaßnahmen wurden durch Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages – Sonderprogramm IV, des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege (BLfD), der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der Lotterie Glücksspirale, der Bayerischen Landesstiftung, des Bezirks Oberbayern und mit Eigenmitteln der Europäischen Holocaustgedenkstätte Stiftung e.V. gefördert.